Annales de historia et praehistoria nationis Teutonicorum

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Pars Secunda 


Annalen der Geschichte und Vorgeschichte des Deutschen Volkes
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Zweiter Teil, erster Abschnitt  
Vom Beginn des Mittelalters bis zum Jahr 1000 n. Chr.

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Das Mittelalter


Einen genauen Übergang von einem Zeitalter zu einem anderen gibt es so nicht. Diese Prozesse sind langwieriger Art, weswegen man höchstens einen Mittelwert angeben kann. Ein zentrales Datum um das herum sich dieser Übergang vollzog. 

Als Anfangspunkt kann man die Absetzung des letzten Weströmischen Kaisers Romulus annehmen. Dieser wurde als 16jähriger von seinem Vater zum Kaiser proklamiert. Sein Vater wurde allerdings von Odoaker geschlagen und fiel in der Schlacht. Daraufhin wurde Romulus abgesetzt und wohl nach Kampanien verbannt. Odoaker ernannte keinen Nachfolger, sondern nahm den Titel eines Königs von Italien an und unterstellte sich der Oberhoheit Ostroms. 
Als Endpunkt kann man den Zug der Langobarden nach Italien 568 annehmen, der zugleich auch als Enddatum der germanischen Völkerwanderung zu sehen ist. 

Mit dem Tod Theoderichs des Großen im Jahr 526, stirbt auch der letzte Germanenherrscher welcher Ostrom noch als Rechtsnachfolger des Weströmischen Reiches ansah. Seit Chlodwig I. den römischen Feldherrn Syagrius besiegt hatte, gab es keine rein römische Herrschaft mehr im Westreich. Überall sonst herrschten Germanen, Angelsachsen in England, Franken in Gallien, Westgoten und Sweben in Spanien, Ostgoten in Italien und Vandalen in Nordafrika. 

Zwar erneuerte Kaiser Justinian I. noch einmal das Römische Reich, doch blieben seine Eroberungen letztlich Intermezzo. Das Weströmische Reich war und blieb Geschichte. 

Auch Chlodwig I. kommt hierbei eine zentrale Rolle zu. Einerseits legte er mit der Errichtung des Frankenreiches den Grundstein für mehrere Staaten und Völker der Gegenwart. Andererseits schuf er durch seinen Übertritt zum Katholischen Glauben die Grundlage zur geistigen Einigung seines Reiches. Und damit die Grundlage unserer heutigen Abendländischen Kultur. 
In diesem rund 100 Jahren vollzieht sich also der Umbruch von der Antike zum Mittelalter. 
Außerdem hätten wir sonst noch ein weiteres Problem. Nehmen wir den Beginn des Mittelalters zum Beispiel mit der Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahr 800. Dadurch stellt sich die Frage, was den das für eine Zeit gewesen sein soll zwischen dem Ende Westroms und der Erneuerung der Reichsidee durch Karl. 

Zuletzt möchte ich noch einen theoretischen Punkt ansprechen. 
Es gibt das Mittelalter nur in Europa, genauer gesagt in Westeuropa. Mittelalter bezeichnet nämlich nach meiner Auffassung keine bestimmte Zeitepoche, sondern vielmehr eine Kulturepoche. Daher sollte die kulturelle Entwicklung das Maß der Betrachtung sein. So sie das ist, kann es ein Mittelalter als Kulturepoche nur in Westeuropa gegeben haben. Und dessen Wurzeln liegen im Wirken Chlodwigs und Theoderichs. 

  • 529- 31 

Die Franken ziehen erneut gegen die Thüringer. 

  • 529- 35

Kaiser Justinian I. lässt den Corpus Iuris Civilis, eine Sammlung des gesamten Römischen Rechtes, abfassen. 

  • 529- 450

Gründung des Klosters Monte Cassino. Der Hl. Benedikt von Nursia verfasst seine Mönchsregel die Regula Benedicti. In der Folge wird sie zur "Gründungsurkunde" des abendländischen Mönchtums werden. 

Das Mönchtum


Das christliche Mönchtum hat im Eremtitentum seine Wurzel. Im 3. Jahrhundert entstand diese Bewegung, zuerst in Ägypten, später in Syrien und Kleinasien. Zwei der bedeutendsten Vertreter des Anachoretentum genannten, christlichen Lebensform waren der Hl. Ammun und der Hl Antonius der Große. Der große Zulauf ...

  • 530

Erstmals werden die Bayern namentlich genannt. 

  • 531

Die Franken ziehen gegen die Thüringer und besiegen diese in der Schlacht and er Unstrut. Thüringen wird Teil des Frankenreiches. Durch diesen Sieg entsteht die Francia orientalis, Ostfranken, welches später zur Keimzelle des Herzogtums Franken werden wird. Dies wurde möglich, da der südlichere Teil von den Franken annektiert wurde, während zugleich der nördliche Teil von den mit den Franken verbündeten Sachsen annektiert wurde. 

  • 532

Die Franken besiegen Burgund endgültig. Bis 534 wird Burgund ein Teil des Frankenreiches. 

  • 533- 35

Der oströmische Feldherr Belisar erobert das Vandalenreich in Nordafrika. 

  • 535- 55

Amalaswintha, die Tochter und Erbin Theoderichs des Großen wird durch eine Intrige entmachtet und ermordet. Kaiser Justinian benutzt den Vorfall um Italien aus gotischer Hand zurück zu erobern. Belisar besetzt Sizilien. Beginn der Gotenkriege. 

Die Gotenkriege Justinians beenden die Spätantike in Italien. 

  • 536

Der Gotenkönig Wittigis tritt die ostgotischen Gebiete in Gallien an die Franken ab um freie Hand gegen Byzanz zu haben. Die Provence wird Teil des Frankenreiches. 

Neapel und Rom werden von Belisar erobert. 

  • 539 

Bayern wird ein Vasall des Frankenreiches. 

  • 540

Der oströmische Feldherr Belisar wir aus Italien abberufen. Den Umstand nutzend, beginnt König Totila mit der schrittweisen Rückeroberung Italiens. 


  • 542

Totila, 542- 552; König der Ostgoten. 

Hl. Kolumban der Jüngere, 542- 615; Klostergründer und Missionar. 

  • 550 

Bei Sena Gallica in der Nähe von Ancona, wird die Flotte der Westgoten von den Byzantinern vernichtend geschlagen. 

  • 552 

Der Byzantinische Feldherr Narses besiegt König Totila in der Schlacht von Tadinae südlich von Ravenna. 

  • 553

Das II. Konzil von Konstantinopel tagt. 

In der Schlacht am Milchberg südlich von Neapel werden die Ostgoten endgültig besiegt. 



  • 555 

Garibald I. ist der erste bayrische Herzog welcher namentlich genannt wird. 

  • 561 

Erstmals wird das Reimser Teilreich (nach seiner Hauptstadt Reims) als Auster, Austrasien oder Ostreich, bezeichnet. 

  • 562

König Sigibert I. besiegt die Awaren bei Regensburg und stoppt damit zunächst ihr weiteres Vordringen nach Norden und Westen. 

  • 566

Alboin, 566- 573; König der Langobarden. 


  • 567- 68 

Die Awaren zerstören das Gepidenreich im heutigen Rumänien und lassen sich in der pannonischen Tiefebene nieder. Die Langobarden, als ehemals Verbündete der Awaren ziehen daraufhin nach Italien ab. 

  • 572

Die Langobarden erobern Pavia das sie zu ihrer neuen Hauptstadt machen und ein eigenes Reich im Norden Italiens gründen. 
Die germanische Völkerwanderung ist zu Ende. 

  • 590 

Das Bistum Säben, das heutige Bistum Bozen- Brixen entsteht in Südtirol. 

Gregor I. der Große, 590- 604; Papst, Kirchenlehrer und Kirchenvater. 

  • 595 

Der irische Heilige, Kolumban der Jüngere schreibt die Regula Monachorum, die Regel für Mönche. 

  • 7. Jahrhundert

Die Mönche beginnen durch Abschrift das Wissen der Antike zu bewahren. 

Durch die zweite Lautverschiebung entsteht das Althochdeutsche. Gleichzeitig beginnt die Volkwerdung meines deutschen Volkes. 

Die Volkwerdung des deutschen Volkes


Natürlich ist mir bewusst, dass jedes Volk gerne älter wäre als alle anderen. Und wer denkt diese Frage wäre heute irrelevant, der irrt sich gewaltig. 

Wie oben bei den Bajuwaren bereits angesprochen und angeklungen, ist eine Volkwerdung nichts, was mal auf die Schnelle passiert. Vielmehr muss man bei einer Volkwerdung mit einem Zeitraum von 4- 6 Generationen, also 100- 150 Jahren rechnen. Dies bedeutet, dass man von einem voll ausgebildeten deutschen Volk erst um 750 sprechen kann. Dies wird noch dadurch erhärtet, wenn man sich Synodalakten aus jener Zeit ansieht. In ihr kommen oftmals althochdeutsche Wörter und Orts- und Flurnamen vor. Als Beispiele seien hier das Concilium in Austrasia habitum quid digitur Germanicum oder die Notitia Arnonis genannt. Dies kann allerdings nur sein und Sinn ergeben. wenn ein dazugehöriges Volk oder ein in der Entstehung befindliches Volk besteht, das diese Worte auch versteht. Warum sie sonst verwenden?
Ich möchte allerdings noch auf etwas anderes in diesen Akten hinweisen. In ihnen kommt oft die Bezeichnung "theodisc" vor. Oft wird angeführt, dass diese Bezeichnung aus dem Germanischen stammt und soviel wie volkssprachlich bedeutet. Daher wäre in den Akten nur von einer germanischen Volkssprache und nicht von einer deutschen Sprache die Rede. Nun ist die Herleitung auch richtig, das Wort bedeutet sehr wohl volkssprachlich. Allerdings muss ich darauf hinweisen, dass diese Akten in Latein abgefasst wurden, Im Lateinischen bedeutet vulgari vocabulo, oder ähnlich, volkssprachlich. 
Warum einen germanischen Ausdruck in einer ansonsten lateinischen Akte verwenden? Dies macht nur Sinn, wenn das Wort theodisc eine Eigenbezeichnung ist. Ansonsten hätte ja eine lateinische Bezeichnung völlig gereicht. 

Für die Volkwerdung meines Volkes sind drei Punkte maßgebend. Erstens die Lautverschiebung ab dem 7. Jahrhundert. Zweitens, die fränkischen Teilreiche. Und Drittens, die ethnischen, kulturellen und sprachlichen Gemeinsamkeiten der einzelnen Stämme. 

Die Lautverschiebung, die sich von Süd nach Nord ausbreitete, erfasste zunächst nur die deutschen Stämme innerhalb des Frankenreiches. Betraf also zunächst nur die Alemannen, Bajuwaren, rheinischen Franken und die Thüringer. Die Sachsen und Friesen wurden erst im 9. Jahrhundert vollständig assimiliert. Da beide außerhalb des Frankenreiches siedelten, hatte die Lautverschiebung nur eine verzögerte und langsamere Wirkung auf sie. Was dann wohl auch der Grund ist warum sich in Niederdeutschland Dialekte und Sprachen wie Plattdeutsch oder Niederdeutsch gehalten haben. 

Bei den Franken herrschte die Sitte das Erbe unter allen gleichmäßig zu teilen. Daher entstanden im Lauf der Zeit drei Teilreiche innerhalb des Frankenreiches. Diese waren Austrien, Neustrien und Franko- Burgund. Zwar änderten sich die genauen Grenzen immer wieder, doch blieben die Kernräume erhalten. Und das ist entscheidend! Denn dadurch konnte sich ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln aus dem später eben auch mein Volk entstand. Übrigens entstanden dadurch auch die Sprachen Okzitanisch und Provenzalisch, welche auch heute noch gesprochen werden. 
So war es denn auch möglich, dass sich in Austrien (Ostreich) das deutsche Volk entwickeln konnte. Alle Stämme lebten über Jahrhunderte zusammen und wuchsen auch zusammen. 
Ähnlich war es in Neustrien (Neureich) in welchem das Französische Volk entstand. In Franko- Burgund wurde die Grundlage gelegt für die späteren Königreiche Arelat und Burgund. Mit Provenzalisch entstand dort eben auch eine eigene Sprache. Das Okzitanisch in Auquitanien entstand dadurch, dass der Südwesten des Frankenreiches ebenfalls als Großteils geschlossenes Gebiet immer wieder zu unterschiedlichen Herrschaften gehörte. Aber als Territorium praktisch unversehrt blieb. Man sieht also, die Entstehung meines Volkes ist kein Wunschtraum romantischer Nazis sondern Fakt. 
Schließlich wird das Zusammengehörigkeitsgefühl dieser vier Gebiete so groß werden, dass der Adel sogar auf den territorialen Erhalt der Teilreiche gegenüber den Herrschern bestehen konnte. 
Einzig in dem Jahrhundert von der Machtübernahme Pippins III. im Jahr 751 bis zum Tod Ludwigs des Frommen 840 wurde noch einmal ein geeintes Reich geschaffen. Doch waren die zentrifugalen Kräfte bereits zu stark um ein einzelnes Reich auf Dauer zu erhalten. 

Wir Deutschen entstanden als Volk wohl früher als die übrigen Völker des Frankenreiches. Weniger weil mir das so gefällt sondern schlicht auf Grund der Tatsache, das wir nicht in Gallien entstanden, sondern im alten Germanien. Daher mussten nur germanische Stämme zusammenwachsen. Diese waren ethnisch, kulturell und sprachlich allerdings schon durch viele Gemeinsamkeiten verbunden. Anders in Gallien wo verschiedene germanische Völker und Romanen erst zueinander finden mussten. Was oft nicht leicht war. 

Historia Pars:


Mit dem Entstehen meines Volkes beginnt unser Eintritt in die Geschichte. Denn eine Geschichte von etwas kann es nur geben, wenn dieses Etwas selbst besteht. Aber man sollte sich sowas nicht als plötzlichen Eintritt vorstellen, wie ja schon oben ausgeführt wurde. Vielmehr beginnt nun das Werden unserer Altvorderen, unsere Geschichte. 
Was mir auch am Herzen liegt, weil es oftmals für Verwirrung sorgt, ist, Festzuhalten, dass die Germanen unsere Vorfahren sind. Allerdings sind Germanen und Deutsche nicht dasselbe. Man müsste ja dann auch zurecht fragen, was dann mit den Engländern, Holländern, Dänen, Flamen, usw. wäre. Statt dessen sehe ich es eher so, das die Germanen unsere Eltern waren. Und die germanischen Völker sind ihre Kinder. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. 

  • 600

Das Bistum Augsburg in Bayern wird wiedererrichtet. 

  • 610

In der Schlacht von Liezen in der Steiermark erleiden die Bayern eine schwere Niederlage gegen Awaren und Slawen. Dadurch kam die bayrische Besiedelung des Ostalpenraumes de facto zum Stehen. Neue Grenze wurde in etwa die Linie Hohe Tauern- Ennstal. 

Im gleichen Jahr fallen die Awaren zu Raubzügen in Friaul in Norditalien ein. 

  • 612

Der irische Einsiedler Gallus errichtet im Steinach- Hochtal in der Schweiz eine Einsiedelei. Sie wird in der Folge zur Keimzelle des späteren Klosters und heutigen Bistums St. Gallen. 

  • 613

Die Lex Ribvaria, das Recht der rheinischen Franken und der Pactus Alamanorum, das Alemannische Recht entstehen bis 625. 

  • 614

Auf dem Konzil von Paris werden erstmals Bischöfe von Worms und Speyer genannt. 

Bei der Eroberung Jerusalems durch die Perser wird die Grabeskirche schwer beschädigt. 

  • 623

Die Schwäche der Awaren, nach ihrer schweren Niederlage vor Konstantinopel im Jahr zuvor,  ausnutzend, erheben sich die Slawen im Westen ihres Einflussgebietes. Bis 630 gelingt es ihnen unter ihrem Anführer Samo, einem Franken, ein geschlossenes Reich von Böhmen bis zur Adria zu errichten. Nach Samos Tod erlischt dieses Reich allerdings nach 660 schnell wieder. 

  • 632

Tod des Propheten Mohammed. Unter dem Kalifen Omar I. beginnt die islamische Expansion, der Arabersturm. 

  • 635

Pippin der Mittlere, 635- 714; fränkischer Hausmeier. 

  • 639

Nach dem Tod König Dagoberts I. übernehmen die Hausmeier die tatsächliche Macht im Frankenreich. Die Merowinger werden immer mehr zu Schattenherrschern. Hausmeier war sowas wie ein oberster Verwalter im Haus des Königs. 

  • 643

König Rothar erlässt das Edictum Rothari, das Recht der Langobarden. 

  • 650

Bayrische Siedler lassen sich erstmals in der Gegend von Bozen nieder. 

Rupert von Salzburg, 650- 718; Bischof von Worms, Abt von St. Peter, Missionar, Klostergründer, Patron des Landes Salzburg. 

  • 652

Der Hl. Emmeram von Regensburg stirbt den Märtyrertod. 


  • 658

Willibrord, 658- 739; Missionar und Abt. 

  • 659

Das Kloster Maurmünster im Elsass wird gegründet (1792 säkularisiert). 

  • 663

Hl. Erentrudis von Salzburg, 663- 718; Erste Äbtissin des Klosters Nonnberg und Landespatronin von Salzburg. 


  • 674

Bonifatius, 674- 755; der Apostel der Deutschen, Missionserzbischof, päpstlicher Legat, Bischof von Mainz und Utrecht. 

  • 680

In der Langobardengeschichte des Paulus Diaconus wird erstmals Bozen als Bauzanum erwähnt. 

Korbinian von Freising, 680- 729; Erster Bischof von Freising und Patron der Erzdiözese München- Freising. 

  • 680- 81

Das III. Konzil von Konstantinopel tagt. Auf ihm wurde der Monotheletismus verworfen. Der Monotheletismus ging davon aus, dass Christus zwar zwei Naturen, aber nur einen Willen hatte. 

  • 688

Karl Martell, 688- 741; fränkischer Hausmeier. 

  • 689

Pippin besiegt die Friesen und annektiert Westfriesland, was in etwa den heutigen Niederlanden entspricht. 

Otmer von St. Gallen, 689- 759; Gründer und erster Abt des Klosters St. Gallen. 

  • 690

Die Hl. Odilia vom Elsass gründet das Kloster Odilienberg (1790 säkularisiert, 1853 wieder besiedelt). 

  • 696- 717

Der Hl. Rupert wirkt in Salzburg. 


St. Rupert

Ursprünglich dürfte der Hl. Rupert als Missionar nach Bayern gekommen sein. Ob allerdings freiwillig oder gezwungenermaßen ist heute nicht mehr mit Sicherheit zu sagen. Eigentlich war er ja Bischof von Worms. Und einem Bischof ist es eigentlich untersagt grundlos seine Diözese zu verlassen. Und er hielt sich ja doch 20 Jahre im Ausland auf. 

  • 698

Der Hl. Rupert gründet das heutige Kloster St. Peter in Salzburg. 

Das Kloster Echternach wird gegründet (1794 säkularisiert). 

  • 700

Der Hl. Erhard stirbt in Regensburg. 

Herzog Heden II. von Mainfranken stiftet ein Kloster auf dem Würzberg, der heutigen Marienburg. 

Die Übertragung der Anteile an den Solequellen in Reichenhall, stellt auch die älteste Erwähnung der Reichenhaller Salzproduktion dar. 

St. Virgil, 700- 84; Glaubensbote und Bischof von Salzburg, Zweiter Landespatron des Landes Salzburg. 

  • 706

Die älteste erhaltene Steinkirche Deutschlands auf dem Marienberg wird fertig gestellt. 

  • 710

Lullus, 710- 86; Erster Erzbischof von Mainz und Missionar. 

  • 711

Durch Verrat siegen die Sarazenen in der Schlacht von Guadalete in Südspanien über die Westgoten. Bis 714 erobern sie fast ganz Spanien. Zu Ehren des islamischen Feldherrn Tarik, wird der Ort der Landung in Spanien Dschebel al Tarik benannt, Fels des Tarik, Gibraltar. 

Der Arabersturm erreicht Europa


Die islamische Expansion, auch Arabersturm genannt, war einer der gewaltigsten Eroberungszüge der Geschichte. Wurde die arabische Halbinsel von Mohammed selbst zum neuen Glauben bekehrt, so begann nach seinem Tod im Jahr 632 ein Expansionsstreben, welches streng genommen bis heute nicht geendet hat. 
Die beiden damals mächtigsten Reiche des Nahen Osten...

  • 718

Die Schlacht von Covadonga in Nordspanien. Erstmals seit der Eroberung des Westgotenreiches durch die Sarazenen im Jahr 711, gelingt ein christlicher Sieg. Obgleich nur ein lokaler Erfolg, führt er zur Bildung des christlichen Königreiches Asturien. Die Reconquista beginnt. 

Die Reconquista

Reconquista ist spanisch und bedeutet soviel wie Rückeroberung. Sie beginnt mit der Schlacht von Covadonga, welche 719 oder 720 stattfand. Nicht nur war sie der erste christliche Sieg über die Moslems, sondern sie sicherte auch das Überleben des letzten christlichen Territoriums, dem späteren Königreich Asturien. Die Wirkung dieses Dämpfers wurde auch dadurch gesteigert, dass Asturien für Wüstensöhne eine sehr uninteressante Gegend ist. Unwirtlich, schwer zugänglich...

  • 719

Der Hl. Otmer verwandelt die Einsiedelei von St. Gallen in ein Kloster (1805 säkularisiert). 

Die Sarazenen erobern Narbonne und Septimanien in Südfrankreich. 

  • 720

Der Hl. Korbinian kommt nach Freising. 

Egino, 720- 802; Bischof von Verona. 


  •  721

In der Schlacht von Toulouse besiegen die Franken erstmals die Sarazenen.
 

  • 721- 54 

Die Mission des Hl. Bonifatius in Germanien. 

  • 723 

Der Hl. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, fällt die Donareiche in Geismar zum Beweis des Unglaubens der Heiden. 

Die iro- schottische und angelsächsische Mission


Sie gehört zweifellos zu den größten Leistungen des Frühmittelalters. Bereits im 6. Jahrhundert ziehen immer wieder Gruppen von iro- schottischen Missionaren nach dem Kontinent. Scotia minor, das kleine Schottland, bezeichnete damals das heutige Schottland, während Scotia maior das heutige Irland bezeichnete. Dies kam daher, dass der irische Stamm der Skoten um 400 nach dem heutigen Schottland auswanderte und dem Land seinen Namen gab...

  • 724

Gründung des Inselklosters Reichenau im Bodensee (1803 säkularisiert). 

  • 725

Auf dem Domberg in Erfurt gründet der Hl. Bonifatius eine erste Marienkirche. 

Vermutlich auf Reichenau entsteht die Lex Alamannorum. 

  • 730

In England wird das Beowulf- Epos niedergeschrieben. Es ist das älteste Schriftdenkmal der englischen Sprache. 

Der Hl. Vitalis stirbt in Salzburg. Als Bischof von Salzburg ist er heute der Patron des Pinzgaus, der Kinder und der Schwangeren. 

  • 731- 41

Herzog Odilo von Bayern gründet und errichtet das Kloster Niederalteich (1803 säkularisiert, 1908 wieder besiedelt). 

  • 732

Karl Martell besiegt die Sarazenen in der Doppelschlacht von Tours und Poitiers in Zentralfrankreich. Damit wurde die akute Bedrohung des Frankenreiches durch die islamische Expansion gebannt. 

  • 734

Das Kloster Ettenheimmünster im heutigen Baden- Württemberg, wird gegründet (1803 säkularisiert). 

  • 735

Karl Martell unterwirft das aufsässige Aquitanien und Burgund. 

  • 736

An der Stelle des heutigen Kloster Michaelbeuern in Salzburg, ist erstmals eine Mönchszelle erwähnt. 

  • 737

Nach dem Tod des Merowingers Theuderich IV. setzt der Hausmeier Karl Martell keinen neuen König aus dem Haus der Merowinger ein und regiert fortan alleine. 

In den Schlachten von Avignon und Beere in Südfrankreich, werden die Sarazenen erneut zurück geschlagen. 

Baubeginn der Verstärkungen des Danewerks, eines Langwalles zwischen Schlei und Treene in Schleswig- Holstein. Diese gewaltige Grenzanalage sollte die dänische Südgrenze schützen. Die ältesten Teile des Bauwerkes stammen aus der Zeit zwischen 450 und 500. 

  • 739

Der Hl. Bonifatius ordnet die bayrische Kirche und erhebt Salzburg offiziell zum Bistum. In Salzburg regiert, der irischen Gewohnheit gemäß, der Bischof weiterhin auch als Abt des Klosters St. Peter. 
Passau, Freising und Regensburg werden ebenfalls zu Bistümern erhoben. 

  • 740

Das Kloster Neustadt am Main in Bayern wird gegründet (1803 säkularisiert, 1961 wieder besiedelt). 

Arn von Salzburg, 740- 821; Erster Erzbischof von Salzburg. 

  • 741

Der Hl. Kilian gründet das Bistum Würzburg. 

Das Kloster und Bistum Eichstätt wird gegründet. 

Nach dem Tod Karl Martells wird Childerich III. als letzter Merowinger zum König der Franken erhoben. 

Tassilo III. 741- 814; Herzog von Bayern. 

  • 742

Nach dem Tod Karl Martells im Vorjahr kommt es zu erneuten Unruhen in Alemannien. Die Franken marschieren daraufhin im Land ein. Die Alemannen werden erneut unterworfen. 

Karl der Große, 742- 814; Kaiser von Rom, König der Franken und Langobarden. 

  • 743

Bayern erhebt sich gegen die fränkische Oberherrschaft. Herzog Odilo erleidet am Lech eine schwere Niederlage gegen die Franken und muss deren Oberherrschaft erneut anerkennen. 

Erfurt wird erstmals schriftlich erwähnt. 

Zell am See wird erstmals als Cella in Bisoncio erwähnt. 

Widukind, 743- 807; Sächsischer Freiheitskämpfer. 

  • 744

Der Hl. Bonifatius gründet das Kloster Fulda. 

  • 746

Die Alemannen erheben sich ein letztes Mal, werden aber besiegt. In der Folge kommt es zum Blutgericht von Cannstadt. Auf ihm wurden die Rädelsführer und ihre Unterstützer zum Tode verurteilt und hingerichtet. Das alemannische Herzogtum wird nicht wiedererrichtet und erlischt. 

  • 746- 84

Der Hl. Virgil wirkt in Salzburg.

St. Virgil von Salzburg

Die Leistungen des Hl. Virgil stehen denen des Hl. Rupert in Nichts nach. Geboren im Jahr 700 erhielt er in irischen Klöstern eine hervorragende Ausbildung, welche ihn erst zu seinen späteren Leistungen in Salzburg befähigte. 

Als irischen Mönch zog es Virgil, der wohl einem irischen Königsgeschlecht entstammte, im Sinne der Peregrinatio, der Pilgerschaft, auf den Kontinent. Einen ersten Nachweis von ihm finden wir im Jahr 743, als er an den Hof des Hausmeiers Pippin III. kam. Dieser empfahl Virgil dem Bayernherzog Odilo, der diesen als geistlichen Berater anstellte. 
Und so kam Virgil 746 nach Salzburg wo er zunächst Abt von St. Peter wurde. Als solcher übte er nach irischem Vorbild, die weltlichen Aufgaben aus...

  • 753

Der Merowinger Childerich III. wird als König abgesetzt. Der Karolinger Pippin III. wird neuer König der Franken. 

  • 754

Papst Stephan II. besucht Pippin III. Dieser verspricht dem Papst Schutz und Hilfe gegen äußere Feinde. Im Gegenzug nimmt Pippin den Titel Patricius Romanorum, Schutzherr der Römer, an. Damit übernimmt er die weltliche Oberhoheit und Schutzverpflichtung über den späteren Kirchenstaat, welche bis dahin der Oströmische Kaiser ausgeübt hatte. 

  • 756

Die Langobarden belagern Rom. Pippin III. Zieht nach Italien und zwingt die Langobarden einerseits die Belagerung aufzugeben und andererseits die fränkische Oberhoheit anzuerkennen. Durch die Rückgabe strittiger Gebiete kommt es zur Pippinischen Schenkung welche die Konstantinische Schenkung bestätigte. Der Kirchenstaat, das Patrimonium Petri, ist gegründet. 

  • 759

Die Franken erobern Narbonne in Südfrankreich von den Sarazenen zurück. 

  • 760

Das Kloster Altomünster wird gegründet (1803 säkularisiert, 1842 wieder errichtet). 

König Pippin unterwirft Aquitanien endgültig und macht mit der Unabhängigkeit des Herzogtums Schluss. 

  • 763

Auf dem vierten Auquitanienzug Pippins III. verlässt Herzog Tassilo III. eigenmächtig das Heeresaufgebot. Pippins Sohn Karl wird ihm später in Ingelheim dafür den Prozess machen und entmachten. 

  • 764

Das Abrogans entsteht. Es ist das älteste deutsche Buch überhaupt. Bei ihm handelt es sich um ein Deutsch- Lateinisches Wörterbuch. Man muss also um diese Zeit mit einer voll ausgebildeten deutschen Sprache rechnen. 

  • 764- 814

Das Kloster Ellwangen wird in Bayern gegründet. 

  • 765

Die Stadt Aachen wird als Aqua villa erstmals urkundlich erwähnt. 

Arbeo, 765- 83; Bischof von Freising. 

Karl der Große


Karl wurde 742 in Prüm in der Eifel geboren. Als sein Vater Pippin 768 starb, wurde das Frankenreich zwischen ihm und seinem Bruder Karlmann aufgeteilt. So wie es die fränkische Tradition vorsah. Als Karlmann 771 stirbt wird Karl Alleinherrscher. 

772 beginnt Karl seinen Feldzug gegen die Sachsen. Dieser Kleinkrieg wird fast 30 Jahren währen und bis 810 immer wieder aufflammen. Um diesen Konflikt zu verstehen ist es gut und ratsam sich die Geschichte der Franken und Sachsen anzusehen. Als Karl seine Eroberung Sachsens beginnt, bekriegten sich die beiden Stämme bereits seit mehr als 300 Jahren! Die Sachsen waren es auch welche die Franken überhaupt erst nach dem Römischen Reich gebracht hatten...

  • 766

Das Kloster Metten wird in Bayern gegründet. 

  • 769

In Hessen wird das Kloster Hersfeld gegründet (1606 aufgehoben). 

  • 769/70 

Das Concillium Dingolfingense, die Synode von Dingolfing, ist die erste verbürgte Synode in Bayern überhaupt. Zugleich ist es die erste Nennung des Ortes Dingolfing. 

Herzog Tassilo III. von Bayern gründet das Kloster Innichen in Tirol. 

  • 770

Erstmals wird das antike Iuvavum mit seinem deutschen Namen Salzburg genannt. Der Name setzt sich zusammen aus den Salzrechten des Erzbischofs in Reichenhall und der Burg auf dem Festungsberg. 

Einhard, 770- 840; Geschichtsschreiber und Biograph. 

  • 771

Karlmann, der Bruder Karls des Großen, stirbt unerwartet. Dadurch erbt Karl seinen Reichsteil und wird Alleinherrscher des Frankenreiches. 

Der Ort Rottweil in Bayern wird erstmals genannt. 

  • 772- 805

Die Sachsenkriege Karls des Großen. 

Die Sachsen


Der Name leitet sich vom Sax ab, einem einseitig geschliffenen Kurzschwert, das typisch für diesen Stamm war. 
Die Sachsen als Stamm entstehen wohl im 3. Jahrhundert. Seit ca 250 kam es immer wieder zu Raubzügen germanischer Seeräuber die Britannien und den Norden Galliens ins Visier nahmen. Diese kamen aus dem heutigen Niedersachsen und Dänemark. 
Aus diesem Grund begannen die Römer ab ca. 300 mit der Errichtung des Litus Saxonicum, der Sachsenküste. Diese bildete eine aus Heereslagern und Flottenstützpunkten bestehende Verteidigungslinie in Britannien und entlang des Ärmelkanals. 
Ob nun die Sachsen bereits als Stamm bestanden als die Raubzüge begannen oder im Zuge dieser entstanden, ist nicht mehr zu entscheiden. Fakt ist jedenfalls...

  • 772

Feldzug der Franken gegen die Sachsen. Die Eresburg in NRW wird erobert und die Irminsul, ein zentrales germanisches Heiligtum, zerstört. Gleichzeitig ist es die erste Nennung des Ortes Eresburg überhaupt. 

Herzog Tassilo III. besiegt die Karantanen. Das nach ihnen benannte Carantanien, das heutige Kärnten, wird Teil Bayerns. 

  • 773

Papst Hadrian I. ruft König Karl zu Hilfe gegen die Langobarden. Karl zieht daraufhin nach Italien und belagert König Desiderius in Pavia. 

  • 774

Der erste Dom wird in Salzburg geweiht. 

Die Abtei Kempten in Bayern wird gegründet (1803 säkularisiert). 

Auf der Synode von Neuching wird festgelegt, dass alle Bischofssitze eine angeschlossene Schule unterhalten müssen. 

Karl der Große zwingt Desiderius auf den Thron zu verzichten und nennt sich fortan König der Langobarden. 

  • 775

Der II. Feldzug der Franken gegen die Sachsen. Die Sigiburg in NRW wird erobert. 

Der Ort Düren, ebenfalls in NRW, wird erstmals genannt. 

Der Glossar Vocabularis Sancti Galli entsteht. 

  • 775- 85

Der Sachse Widukind organisiert den Widerstand gegen die fränkische Herrschaft. 

  • 777

Die Sachsen fallen in Hessen ein und zerstören Fritzlar. 

Herzog Tassilo III. gründet die Klöster Mattsee in Salzburg und Kremsmünster in Oberösterreich. 

  • 778

Die Wirren unter den Arabern nutzend, zieht Karl über die Pyrenäen und erobert Pamplona. In der Folge wird die Spanische Mark errichtet welche als Keimzelle für das spätere Königreich Aragon dient. 

Ludwig der Fromme, 778- 840; Römischer Kaiser, König der Franken. 

  • 779

In der Schlacht von Bocholt in NRW, besiegen die Franken die Sachsen. Zugleich ist es die erste Nennung des Ortes. 

Ingersheim in Baden- Württemberg wird erstmals erwähnt. 

  • 780

Mit der Einführung der Karolingischen Minuskel wird begonnen. Dies war eine Schrift die nur aus Kleinbuchstaben bestand und die Schreibweise im ganzen Frankenreich schließlich vereinheitlichte. 

Hrabanus Maurus, 780- 856; Abt von Fulda. 

  • 781

Der Hl. Lullus wird zum ersten Erzbischof von Mainz bestellt. 

  • 782

Die Sachsen wehren einen erneuten fränkischen Einfall ab und besiegen sie in der Schlacht am Süntel in Niedersachsen. 

Das Blutgericht von Verden. 

Das Capitulare de partibus Saxoniae wird erlassen. Es legte ein sehr strenges Besatzungerecht fest, dass für fast alle Übergriffe die Todesstrafe vorsah. 

  • 783

Der Tassilokelch wird in Salzburg vollendet. Es ist der älteste erhaltene Messkelch der Welt und wurde von Tassilo III. in Auftrag gegeben. Heute dient er dem Stift Kremsmünster noch zur Abtwahl.

Als Schlachtort zwischen Franken und Sachsen wird erstmals der Ort Detmold genannt. 

Südlich von Osnabrück kommt es zur Entscheidungsschlacht zwischen Karl und Widukind. Nach dreitägiger Schlacht siegt Karl, Widukind zieht sich geschlagen auf seine Burg zurück. 

An der Hofschule Karls des Großen entstehen der Dagulf- Psalter und das Godescalc- Evangeliar. 

  • 784

Der Ort Köstendorf in Salzburg wird erstmals genannt. 

Das Verbrüderungsbuch von St. Peter in Salzburg entsteht. 

Erzbischof Arn von Salzburg


Arn wurde um 740 in der Diözese Freising geboren. 776 in Freising zum Priester geweiht, tritt er zwei Jahre später in das Kloster St. Amand im heutigen Belgien ein, wo er 782 zum Abt bestellt wurde. 
Als der Heilige Virgil 784 stirbt, wird Arn im darauf folgenden Jahr zu seinem Nachfolger bestellt. Bereits drei Jahre später verhandelte er in Rom mit Karl dem Großen vergebens um Gnade Herzog Tassilo III. 
Seit 791 ist Arn auch als ein missus dominicus , als "Königsbote" nachgewiesen. Diese waren Amtsträger die das Vertrauen des Königs genossen und mit wichtigen Aufträgen unterwegs waren. Auch nahm er 791 und 796 an den Awarenfeldzügen der Franken teil. Auf ausdrücklichen Wunsch Karls des Großen...

  • 787

Das II. Konzil von NIcäa tagt. 

  • 787- 89 

Auf einem befestigten Dünenhügel entstehen der erste Dom und Bischofsitz von Bremen. 

  • 788

In der Anklageschrift gegen Herzog Tassilo III. im Prozess von Ingelheim, wird erstmals eine deutsche Sprache erwähnt. 

Saalfelden im Salzburger Land wird erstmals als Saalvelda genannt. 

  • 789

Der Liutizenfeldzug Karls des Großen. 

Die Notitia Arnonis, das älteste Salzburger Güterverzeichnis, entsteht. In diesem werden Kufstein und Tittmoning erstmals genannt. 

  • 790

Für alle Klöster im Frankenreich wird der Vogtzwang eingeführt. 

In der heutigen Pfarrgemeinde St. Ida in Herzfeld in Hessen, wird die erste Kirche durch die Namenspatronin, Ida, gestiftet. 

  • 790- 800

Mit dem Aufbau einer Stiftsbibliothek wird in St. Peter in Salzburg begonnen. Sie ist die älteste Bibliothek des heutigen Österreich. 

Im gleichen Zeitraum entsteht das Capitulare de villis, das Kapitular über die Landgüter. Dieses sollte der Behebung der Missstände in den Krondomänen dienen. 
Zwar blieb der unmittelbare Einfluss geringer als erhofft, doch lag mit diesem eine erste Orientierung vor, wie Güter idealerweise ausgestattet sein sollten. 

  • 791- 96

Karl der Große unterwirft das in sich geschwächte Awarenreich auf dem Gebiet des heutigen Ungarn. 

  • 791- 819

Die Abteikirche von Fulda in Hessen wird im Karolingischen Stil errichtet. 

  •  792

Die Währungsreform Karls des Großen, das pondus caroli, wird zum Maßstab für die abendländische Geldwirtschaft bis ins Hochmittelalter hinein. 

  • 793

Mit dem Überfall auf das nordenglische Kloster Lindisfarne beginnt die Wikingerzeit. 

Piraten, Händler, Krieger, Siedler - Die Wikinger

Bei den Wikingerzügen handelt es sich um eine Expansionsbewegung, welche vom Ende des 8. Jahrhunderts bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts dauerte. Interessanterweise nahm sie ihren Anfang in England, wie auch ihr Ende. 
Man setzt dabei den Beginn der Wikingerzeit auf das Jahr 793, als das damals berühmte englische Kloster Lindisfarne geplündert und zerstört wurde. 
Warum es zu diesen vielen Raubzügen gekommen ist, weshalb sich die Skandinavier dazu entschlossen die Küsten halb Europas zu überfallen, ist heute nur bedingt zu erklären. Wohl wird es, wie so oft, viele Gründe, auch regional unterschiedliche, gegeben haben. Einzig die beiden Gründe, Können und Beute, dürften, gerade zu Beginn, vielfach recht überzeugend geklungen haben...

  • 793- 94

Die Sachsen und Friesen erheben sich gegen die fränkische Herrschaft. 

  • 794

Die Schlacht von Sintfeld im heutigen NRW beendet den Sachsenaufstand. 

Die Synode von Aachen tagt und verurteilt erstmals den Adoptianismus, in welchem Christus als von Gott adoptierter Mensch angesehen wird. 

Im gleichen Jahr wird Frankfurt am Main in Hessen erstmals als "Franconovurt" namentlich erwähnt. 

  • 798/99

Der Egino- Codex entsteht in Verona, Italien. 

  • 797

Das Capitulare Saxonicum wird als neues Besatzungsrecht erlassen. Es löste das ältere, strengere Besatzungsrecht ab und ging deutlich auf die Umstände des Landes ein. 
Dadurch konnte viel Verbitterung und Argwohn aus der Spannungssituation genommen werden. 

Meinrad von Einsiedeln, 797- 861; Eremit und Begründer des Klosters Einsiedeln in der Schweiz. 

  • 798

Salzburg wird zum Erzbistum erhoben. Es ist damit das älteste, noch bestehende, Erzbistum auf deutschem Boden. 

Die heutige Stadt Minden in Nordrhein- Westfalen wird erstmals erwähnt. 

  • 799

Auf Grund innerer Zwistigkeiten flieht Papst Leo III. aus Rom nach Paderborn. Erstmals weilt ein Papst auf deutschem Boden.

In der 1. Schlacht von Bornhöved besiegen die Franken und Abodriten die Sachsen entscheidend. Damit wurde das sächsische gebiet nördlich der Elbe endgültig befriedet.

Die zweite Synode von Aachen tagt und verwirft den Adoptianismus endgültig als Häresie.

Als locus Linze wird die heutige Stadt Linz erstmals namentlich erwähnt.

Die Stadt Laufen in Bayern wird erstmals genannt.

Die Gesta sancti Hrodberti confessoris, die Taten des Heiligen Bekenners Rupert, entstehen. 

  • 800

Karl der Große wird in Rom zum Kaiser gekrönt. Damit wurde das westliche Kaisertum erneuert. 

  • Um 800 

Das Bistum Osnabrück wird errichtet. 

Die Kirche des Klosters Müstair im Elsass wird erbaut. 

In Aachen wird die Pfalzkapelle, welche heute ein Teil des Domes ist, geweiht. 

 In Bayern entsteht die Torhalle des Klosters Lorsch. 

Das Lindauer Evangeliar entsteht. 

Das Lehnwesen beginnt seinen Siegeszug im Frankenreich. 

Otfried von Weißenburg, um 800- 870; Mönch. 

An der Donau wird das Hyppolyt- Kloster erbaut. Es wird zur Keimzelle und Namensgeberin für die heutige Stadt St. Pölten. 

Beneficium und Feudum - Lehnwesen und Feudalsystem


Das Lehnwesen speiste sich bei seiner Entwicklung primär aus 2 Quellen, zum einen aus dem germanischen Gefolgschaftswesen und zum anderen aus dem römischen Klientelwesen. Bei den Germanen waren diese Gefolgsleute ihrem Herren zu Rat und Tat verpflichtet und dieser dazu seine Gefolgsleute zu schützen und zu erhalten. Bei den Römern waren es die Familien, denen allerdings ein jeder angehören konnte wenn er sich dazu entschloss. Damit unterstellte er sich dann dem Hausvater als Oberhaupt der Familie.
Das Wort Feudum leitet sich vom altdeutschen feo ab, was ein Gut bezeichnet. Das Beneficium bedeutet wörtlich Wohltat und meinte, dass die verliehene Sache, was auch immer das war, eine Belohnung für erwiesene Treue war.....

  • 801

Karls Sohn Ludwig erobert Barcelona, dass er zur Hauptstadt der spanischen Mark macht. 

  • 802

Für die Oberstadt von Bregenz in Vorarlberg ist erstmals eine Burg nachweisbar. 

  • 802/03

Die Lex Saxonum, die Lex Frisionum und die Lex Thuringorum, die Stammesrechte der Sachsen, Friesen und Thüringer werden niedergeschrieben. 

  • 803

Diözese und Stadt Minden werden gegründet. Es erfolgt auch die Grundsteinlegung für den heutigen Dom zu Minden in Nordrhein- Westfalen. 

Das ebenfalls in Nordrhein- Westfalen gelegene Kloster Nottuln wird gegründet. 

Karl der Große weilt in Salzburg. Die Drau wird als Diözesangrenze zwischen dem Erzbistum Salzburg und dem Patriachat von Aquilea festgelegt. 

Der Stiftskeller von St. Peter wird, als das wohl älteste Gasthaus Europas erstmals erwähnt. 

  • 804

Errichtung des Bistums Halberstadt in Sachsen- Anhalt. 

  • 805

In Niedersachsen wird das Bistum Münster errichtet. 

Im Diedenhofer Kapitular wird die Stadt Erfurt in Thüringen als Haupthandelsplatz für den Osthandel bestimmt. 
Zugleich findet sich in ihm die erste Nennung Magdeburgs in Sachsen- Anhalt. 

  • 806

Die Slawen zwischen Elbe und Saale werden tributpflichtig. 

Ludwig der Deutsche, 806- 76; König von Ostfranken und Herzog von Bayern. 

  • 809

Das Kloster St. Zeno in Bad Reichenhall in Bayern wird gegründet (1803 säkularisiert). 

  • 811

Die Eider wird endgültige Grenze zwischen dem Frankenreich und Dänemark. Als Staatsgrenze zwischen Dänemark und Deutschem Reich bleibt sie bis 1867 gültig! 

  • 812

Im Vertrag von Aachen einigen sich die Franken und die Byzantiner um den Verlauf der Hoheitsansprüche. Venedig, Istrien und Dalmatien bleiben byzantinisch. Im Gegenzug anerkennt Byzanz das fränkische Kaisertum. 

Der Ebro in Spanien wird Grenzfluss zwischen Franken und Sarazenen. 

  • 813

Erstmals wird die St. Michaelskirche in Salzburg genannt. Sie ist die erste Pfarrkirche der Stadt. Ihre heutige Gestalt bekam sie im 12. und 18 Jahrhundert und befindet sich im Besitz der Erzabtei St. Peter. 

  • 814

Dem Kloster Ellwangen in Baden- Württemberg wird die Immunität verliehen. Dies bedeutete, dass das Kloster von der Jurisdiktion des jeweiligen Grafen oder sonstigen Adeligen ausgenommen war. Einzig dem Kaiser war es als Gerichtsherren unterstellt. 

Karl der Große stirbt in Aachen. 

In Bayern, wohl in Augsburg, entsteht das Wessobrunner Gebet, das älteste deutschsprachige Schriftdenkmal. 

Ermenrich von Ellwangen, 814- 74; Bischof von Passau und Hagiograph. 

  • 815 

Das Bistum Hildesheim wird in Niedersachsen gegründet. 
Zugleich kommt es durch das Rosenwunder zum Bau der ersten Marienkirche an der Stelle des heutigen Doms. Besagter Rosenstrauch wächst heute noch an der Apsis des Domes. Selbst das Verbrennen und Verschütten des Stocks im Zuge der Zerstörung Hildesheims im Zweiten Weltkrieg konnte der Rose nichts anhaben. 

  • 816/17

Auf der Synode von Aachen wird die Institutio Canonicorum und das Capitulare Monasticum erlassen. Da in jener zeit viele Mönchsregeln bestanden die oft auch für Verwirrung sorgten wurden dies nun vereinheitlicht. Für die Mönche war fortan die Benediktusregel verbindlich, während für Kanoniker die Augustinusregel, die so genannte Aachener Regel eingeführt wurde. 

  • 817

Das Kloster Feuchtwangen in Baden- Württemberg wird gegründet ( 1563 in der Reformation aufgehoben). 

  • 819

Erstmals wird ein Ort Asperg in Baden- Württemberg genannt. Da mit der Nennung des Ortes als Gerichtsort wohl auch eine Befestigung einhergegangen sein dürfte, ist darin auch der Beginn der heutigen Festung Hohenasperg wie der Stadt selbst zu sehen. 

  • 820- 30 

Der St. Gallener Klosterplan entsteht, vermutlich auf der Reichenau im Bodensee. Er ist der vermutlich der älteste erhaltene Bauplan des Mittelalters. In ihm wurde ein Idealtypisches Kloster aus jener Zeit gezeichnet, mit allem was dazugehören sollte. 

Zur gleichen Zeit entsteht in Salzburg das Cutbercht- Evangeliar, in welchem die ältesten erhaltenen Monatsbilder des Mittelalters enthalten sind. 

  • 822- 48

Die Abteikirche von Corvey, dem ältesten Kloster Sachsen, wird gebaut ( 1803 aufgehoben). Von dem karolingischen und romanischen Bau ist alleine das Westwerk erhalten geblieben, da die Abtei im 30jährigen Krieg niedergebrannt wurde. Das Westwerk selbst dürfte das älteste erhaltene seiner Art sein, weswegen es auch als Weltkulturerbe geführt wird. 

  • Vor 850

Erchanbert; Grammatiker und Verfasser des Tractatus super Donatum, den Traktat über Donatus. Dieser diente wohl zum Latein- Unterricht an der Freisinger Domschule, an der das Werk wohl auch entstanden ist. 

  • 828

Der Ort Emmerich, im heutigen Nordrhein- Westfalen, wird erstmals als villa, also als Landgut, angesprochen. 

  • um 830

Mit der Aufzeichnung der Slazburger Annalen wird begonnen. 

  • 830/ 40

Das Hildebrandlied entsteht in althochdeutscher Sprache. In ihm geht es um dem Kampf zwischen Vater und Sohn. Eingebettet ist das Lied, das später mitten im Kampf abbricht, der ostgotische Sagenkreis um Theoderich den Großen, dem Dietrich von Bern der Sagenwelt. 

  • 830- 43

Im Frankenreich beginnt der Kampf um die Nachfolge als Kaiser und König. Dabei kam es zum Bruch zwischen Ludwig und seinen Söhnen. Die Unruhe wird bis zu Ludwigs Tod nicht enden und sich dann voll entladen. 

  • 830/ 50

In Sachsen entstehen das Heliandlied und die Altsächsische Genesis. Beide sind in Altsächsischer Sprache abgefasst. 

  • 831

Das Erzbistum Hamburg (1648 aufgelöst, 1994 wieder gegründet) wird gegründet. 

  • 834

Das Grab des Apostels Jakobus des Jüngeren wird in Nordspanien aufgefunden. 

Die Wikinger fallen in Friesland und im Loiregebiet ein. 

Im Winter wird Friesland auch noch von einer verheerenden Sturmflut heimgesucht. 

  • 835

Das Allerheiligenfest wird auf den 1. November verlegt. Bis 865 wird es sich im gesamten Westen durchsetzen. 

  • 836

Das Kloster Böddeken (1803 säkularisiert) in NRW südlich von Paderborn gelegen, wird gegründet. 

Im Zuge einer Reliquienübertragung des Hl. Severus, wir erstmals die Kirche St. Paul in Erfurt, Thüringen, erwähnt. Sie war wohl Teil eines älteren Klosters, dessen Geschichte nicht mehr nachvollziehbar ist. Nachdem die Kirche im 11. Jahrhundert zerstört wurde, trägt der Nachfolgerbau seither das St. Serveri- Patrozinium. 

  • 837- 42

Ermenrich von Ellwangen schreibt die Vita Sualonis, Die Lebensgeschichte des Hl. Sola von Solnhofen, von dem der Ort seinen Namen hat. 

  • 840

Luzern in der Schweiz und Jena in Thüringen werden erstmals namentlich genannt. 

  • 840- 43

Nach dem Tod Ludwigs des Frommen überwerfen sich seine Söhne, es kommt zum Bruderkrieg. 
Nach wechselndem Kriegsglück einigt man sich im Vertrag von Verden, dem heutigen Verdun. Als Ergebnis wird das Frankenreich in drei Teile geteilt, wobei die Kaiserwürde jeweils dem ältesten zukommen sollte. 

  • 841

Schlacht von Fontenay in Frankreich. Karl der Kahle und Ludwig der Deutsche besiegen ihren Bruder Lothar I. Den Chroniken zu folge fällt ein Drittel der Soldaten im Kampf. Es wird die verlustreichste Schlacht der fränkischen Geschichte. 

  • 841- 43

Kaiser Lothar I. stachelt die Sachsen zum Stellinga- Aufstand an der von Ludwig blutig niedergeschlagen wird. 

  • 842

Die Straßburger Eide. Ludwig und Karl beschwören jeweils vor dem Heer des anderen ihre gegenseitige Treue. Damit war der Bürgerkrieg so gut wie entschieden. Die Bedeutung der Eide ligt aber nicht nur im politischen. Die Eide wurden in althochdeutscher und altfranzösischer Sprache geschworen. Damit stellen die Eide das älteste Schriftdenkmal der französischen Sprache dar. Der vertrag wird mit "Kriegsspielen" gefeiert. Sie stellen di erste Nennung solcher Spiele, den Vorläufern der Turniere, dar. 

Die flämische Stadt Quentovic wird von den Wikingern geplündert. 

  • 843

Der Vertrag von Verden. Das Reich wird geteilt. Das Westreich geht an Karl, das Ostreich an Ludwig und das Mittelreich, Lotharingien, geht, wie auch die Kaiserkrone, an Lothar.
 

  • 844

Die Wikinger plündern Touluse in Südfrankreich und verheeren danach die Spanische Küste. 

  • 845

Die Wikinger zerstören Dorestad in den heutigen Niederlanden und Hamburg, Paris wird geplündert. 

Das Kanonissenstift Essen in NRW (1527 aufgehoben) wird gegründet. 

  • 846

Muslimische Piraten landen in Ostia und plündern den Vatikan. 

  • 850

Die Vita Hariolfi des Ermenrich von Ellwangen entsteht. 

Arnulf von Kärnten; 850- 899; Römischer Kaiser, Markgraf von Kärnten und Pannonien. 

Oratores, pugnatore et Laboratores - Vom Beten, Kämpfen und Arbeiten

Eine Wurzel der Ständeordnung des Mittelalters war das aus germanischer Zeit bekannte Gefolgschaftswesen. Ursprünglich kannten die Germanen nur freie Krieger. Und selbst die Gefolgsleute von Häuptlingen und der Adeligen waren allesamt persönlich frei. Dies ist deshalb so wichtig, da in den ehemaligen Reichsgebieten mit dem alten, römischen, Klientelwesen etwas vergleichbares bestand. Der Hauptunterschied war, das beim Klientelwesen die Treue der Familie galt, während beim Gefolgschaftswesen die Treue der Einzelperson galt. Auf diese Art konnten große, mächtige, vermögende Familien und Sippen, aber eben auch Einzelpersonen einen weiten kreis an Verbündeten aufbauen die ihren Einflussradius noch erweiterten. 

Zum Problem wurde dies als sich in der Völkerwanderungszeit und dem Frühmittelalter die Bedingungen der Kriegsführung änderten. Sowohl Germanen als auch Römer stützen sich primär auf die Infanterie. Reitertruppen wie sie die Goten kannten waren absolute Ausnahmen. Doch durch die Bedrohungslage die sich vom 8.- 10. Jahrhundert zuspitzte wurde es notwendig schnelle Truppen zur Hand zu haben. So bekam die Kavallerie immer mehr Übergewicht. Doch Pferdehaltung war sehr teuer und auch die Ausrüstung. So begann man im 8. Jahrhundert dazu überzugehen, dass mehrere Familien einen Reiter ausrüsten sollten. Doch dies reichte schon bald nicht mehr aus und der Kreis erweiterte sich laufend. 
Dazu kam noch folgender Umstand. Das ganze Frühmittelalter hindurch herrschte quasi permanent Krieg. Für eine Agrargesellschaft ein großes Problem, denn auf die Arbeitskraft der Männer war man auch auf dem Feld angewiesen. So drohte entweder Plünderung oder Hungersnot. Daher gingen auch viele dazu über ihre Pflicht zum Kriegseinsatz auf andere zu übertragen. Diese wurden dann von ihnen mitversorgt. 
Wie ja schon erwähnt hängt das Recht zur politischen Teilhabe an der Pflicht zum Kriegsdienst. So wurden ganz automatisch all jene die dies taten unfrei. So spalteten sich die Bewohner in Kämpfer und Bauern auf. 

Bei den Oratores, eigentlich den Betenden, war es ganz anders. Der Lehrstand wie man den Klerus noch nannte, hatte diese zentrale Stelle als Wissensvermittler nicht von vornherein inne. 

Zweiter Teil, Zweiter Abschnitt 

  • 1192

Juliana von Lüttich, 1192- 1258; Priorin und Mystikerin. 

  • 1246

Das Fronleichnamsfest wird in der Diözese Lüttich eingeführt. Maßgeblich war daran die Hl. Juliana von Lüttich beteiligt, die durch viele Visionen zur Einführung dieses Hochfestes angespornt hat.